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So will Dänemark bösartige Deepfakes in den Griff bekommen

KI-generiertes Fake-Bild, das zeigt, wie sich der Papst und Elon Musk auf den Mund küssen. Erstellt mit Midjourney V5.
Deepfakes wie diese, die Papst Franziskus (†) und Elon Musk beim Küssen zeigen, heizten die öffentliche Debatte über KI-generierte Bilder an.Bild: watson

So will Dänemark bösartige Deepfakes in den Griff bekommen

Die dänische Regierung will die Verbreitung von KI-generierten Identitätsfälschungen durch eine Gesetzesänderung unterbinden. Das Urheberrecht soll neu auch für das eigene Gesicht gelten.
27.06.2025, 15:1430.06.2025, 08:27
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Die dänische Regierung will den Schutz vor digitalen Identitätsfälschungen mit einer Gesetzesänderung verbessern, die es so in Europa bisher nicht gibt.

Wie der «Guardian» am Freitag berichtete, sollen das Erstellen und die Verbreitung von Deepfakes durch eine Änderung des Urheberrechts unterbunden werden.

Als Deepfake wird gemäss Bericht «eine sehr realistische digitale Darstellung einer Person definiert, einschliesslich ihres Aussehens und ihrer Stimme».

Plattformen sollen löschen

Sobald die Änderungen am dänischen Urheberrecht in Kraft treten, haben die Bürgerinnen und Bürger dort im Prinzip das Recht, von Social-Media-Plattformen die Entfernung von Deepfake-Inhalten zu verlangen, wenn diese ohne ihre Zustimmung verbreitet wurden. Und wenn die Techkonzerne, die die Plattformen betreiben, nicht reagieren, drohen juristische Konsequenzen.

Der zuständige dänische Kulturminister Jakob Engel-Schmidt sagte dem «Guardian»:

«Natürlich betreten wir damit Neuland, und wenn die Plattformen sich nicht daran halten, sind wir bereit, weitere Schritte zu unternehmen.»

Noch vor der parlamentarischen Sommerpause soll ein entsprechender Vorschlag zur Änderung des Urheberrechts geprüft und im Herbst vorlegt werden.

Wichtige Ausnahme: Die dänische Regierung erklärte, Parodien und Satire seien von den neuen Vorschriften nicht betroffen und blieben weiterhin erlaubt.

Und die Schweiz?

Anfang Mai hat sich der von einer bürgerlichen Mehrheit dominierte Nationalrat gegen eine gezielte Regulierung der Deepfake-Technologie ausgesprochen.

Quellen

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Wie erkennt man Deepfakes?
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Weil Deepfakes machen so einfach ist, haben wir es ausprobiert
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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
27.06.2025 15:45registriert August 2018
In den letzten zwei Jahren ist es richtig schlimm geworden. Gefälschte Bilder und Videos fluten das Netz. Wuchern wie ein Krebsgeschwür. Flooding the zone with shit. Es ist soviel Scheisse im Netz, die dänische Regierung tritt gegen Windmühlen an.
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Händlmair
27.06.2025 17:05registriert Oktober 2017
Eigentlich sollte es ein globales Menschenrecht sein, dass Gesicht, Stimme und alles, was einen Menschen ausmacht, das alleinige Recht daran jedem einzelnen Menschen gehört. Wer dies missachtet, sollte mit massiven Strafen rechnen müssen. Und zwar nicht nur die Urheber, sondern auch jegliche Medien, die solche Videos aufschalten und weiterverbreiten.
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Realmasterofdesaster
27.06.2025 15:35registriert September 2017
Und die Schweiz 🫣 wartet mal ab 🙄
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